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"Es gibt nur eine Traurigkeit im Leben: kein Heiliger zu sein" (Papst Franziskus)
Obwohl ursprünglich als zeitlich begrenztes Projekt geplant, fand die 10-Kirchenwanderung der Pfarren St. Stefan und Latschach heuer bereits zum 29. Mal statt.
In der Früh um halb sechs fand sich wieder eine große Pilgertruppe in Mallestig ein. Man freute sich „alte Bekannte“ zu treffen, die auch von etwas weiter her gekommen waren und von denen einige bereits öfters mitgegangen sind.
Die meditativen Impulse der einzelnen Kirchenstationen standen unter dem Motto „Heiligkeit“. Heiligkeit wird bei uns meist mit heiligen Personen verbunden, die Großes geleistet haben. Besonders die Heiligen der ersten Jahrhunderte zeichnen sich dadurch aus, dass sie Christus unter Hingabe ihres Lebens bezeugten. Zeugnis geben heißt heute: Christsein leben. In seinem Apostolischen Schreiben "Gaudete et exsultate" (freut euch und jubelt!) wirbt Papst Franziskus für eine zeitgemäß gelebte Heiligkeit. Denn Heiligkeit ist nicht etwas für wenige Auserwählte, so der Papst, sondern jeder von uns ist berufen, Heiligkeit zu leben. Jeder Christ ist aufgefordert, „dem Evangelium in seinem Lebensumfeld ein ansprechendes Gesicht zu geben“. Es sind kleine Gesten, die den Christen dorthin führen, wie: Durchhaltevermögen, Freude, Sinn für Humor, Wagemut, Gemeinschaftssinn oder das Gebet. Der „große Maßstab“ für echte Heiligkeit ist allerdings gelebte Barmherzigkeit und der Papst nennt die Seligpreisungen den „Personalausweis des Christen.“ Ja, gelebte Heiligkeit ist alles andere als einfach. Es ist die „in Fülle gelebte Liebe“. Wenn wir diese Liebe umzusetzen versuchen, dann wird sie auch für uns selbst fühlbar und konkret werden.
Bei jeder Station wurde ein Gedanke des Papstes meditiert und ein Heiliger vorgestellt, der diesen Aspekt in seinem Leben umgesetzt hatte.
Am Kanzianiberg gab es einen Gottesdienst und die Pilgertruppe war mittlerweile auf weit über 100 Personen angewachsen, die mit großer Begeisterung mitgingen, mitsangen, mitbeteten und miteinander redeten. Bis zu Mittag war das Wetter ein richtiges Wanderwetter, trocken und nicht zu heiß, doch die Sonne zeigte sich immer mehr und die letzten Etappen über Gödersdorf und den Golfplatz brachten dann doch so manchen ins Schwitzen.
Altbewährt und schmackhaft waren auch die Labestationen, die mit viel Engagement organisiert und hergerichtet worden waren. Ein herzlicher Dank an alle! Am Nachmittag in St. Stefan angekommen, ließen einige Pilger den Tag am Kirchenplatz noch gemütlich ausklingen.