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Es wäre das 20-Jährige Jubiläum gewesen, aber da „Rorateandachten für Aufgeweckte“ letztes Jahr wegen Corona nicht stattfinden konnte, war es umso erfreulicher, heuer zum 19. Mal zum frühmorgendlichen Gebet zusammenzukommen, um sich auf die spirituellen Impulse von Horst Tschojer einzulassen.

In den ersten acht Dezembertagen standen heuer wieder die Frauen des Goritschacher Flügelaltars im Mittelpunkt, die Horst dieses Jahr mit aktuellen und historischen Pandemiegeschehen verknüpfte. In Seuchenzeiten, wie der Pest, wurden Heilige - wie der Heilige Rochus, die Heilige Rosalia, der Heilige Blasius, Johannes der Täufer oder die Heilige Dreifaltigkeit - angerufen, da man sich von ihnen Schutz und Hilfe erwartete. In Zeiten wie diesen, wenn unsere Freiheiten eingeschränkt sind, bekommen die Heiligen wieder Aktualität und erinnern uns daran, uns auf Wesentliches zu besinnen, wenn eine schnellstmögliche Normalität eben nicht möglich ist oder wenn Schuldzuweisungen die Gesellschaft spalten. Kein neues Phänomen. So gibt es in vielen großen Städten Pestsäulen, auf denen die Heilige Dreifaltigkeit dargestellt ist. Wie ein Mahnmal aus vergangenen Zeiten zeigen sie die Sehnsucht des Menschen nach Gottes Schutz und Hilfe auf. Sie erinnern auch daran, dass manchmal – trotz schnelllebiger Zeiten mit raschen Lösungen - ein „langer Atem“ notwendig ist. Advent eben. Das Warten auf den Retter.

Der frühe Schnee und die Kälte taten ihr übrigens um gestärkt aus diesen meditativen acht Tagen hinauszugehen, in der Gewissheit, dass es sich lohnt in unbeständigen Zeiten die eigene Seele auf das Wesentliche im Leben auszurichten.

Einen Dank an Horst Tschojer für die nicht nur meditativen, sondern auch sehr informativen Gebete und an dieser Stelle auch ein Dank an Franzi Pinter, für das verlässliche Schneeschaufeln und das Aufsperren der Kirche.