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Am Dritten St. Stefaner Orgeltag begeisterten Gabriele Krammer-Webinger an der Orgel und vor allem Sven Schwannberger mit seinem Gesang.

Die sieben Sonette der Veronica Gambara standen am Programm. Sven Schwannberger präsentierte sieben eindrucksvolle Gedichte Gambaras, im Italienisch des 16. Jh gesungen, die Leidenschaft, Liebesleid und Liebesfreud beschreiben und deren Texte und Melodien in eine andere Zeit versetzten. Die Sonette sind Kompositionen von, um und für Guilio Caccini (15551-1618). Dabei handelt es sich teilweise um Originalstücke, teilweise wurden sie – da nur Fragmente erhalten - durch Sven Schwannberger interpretiert und nachkomponiert. Sven Schwannberger ist Sänger und Lautenist und Spezialist für vokale Ästhetik des 17. Jahrhundert. Neben seiner Lehrtätigkeit an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel ist er zunehmend solistisch, in Form von Lautenliederabenden, tätig.

Für Kenner der „alten Musik“ war das Konzert ein Schmankerl, für „normale“ Finkensteiner Kirchengeher bot die Musik ein eher seltenes aber faszinierendes Vergnügen. Der ganz eigene Klang des Gesanges ist auch auf die Art des Singens zurückzuführen, die sehr gefühlsbetont ist. So entsteht der Ton im Kehlkopf (cantar di gorgia) und nicht im Bauchraum. Die Begleitung des Gesanges durch eine Chitarrone brachte eine große Bandbreite von Klängen in die Kirche, wobei der Eindruck entstand, dass die tiefen vollen Klänge länger im Raum hängen blieben und so die Zuhörer weit in die Gefühle der Liebessonette hineinzogen. Das Publikum bedankte sich mit lang anhaltendem Applaus für die Darbietung – ja, wann hat man schon die Gelegenheit in einem kleinen Kärntner Ort hochwertige Kunst und Musik der Hochrenaissance zu genießen?

Wir danken auch unserer „Haus- und Hoforganistin“ Brigitte Schmaus für die organisatorische Abwicklung und die interessante Gestaltung.

Eindrücke

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